Beratung basiert auf Kuhsignale
Meiner
Beratung liegt die Überzeugung zu Grunde, dass glückliche Kühe zufriedene
Bauern zur Folge haben. Was bedeutet „glückliche Kühe“? Basierend auf dem
Konzept „Kuhsignale“ der Vetvice company aus Holland (Joep Driessen et al., www.cowsignals.com) gehe
ich davon aus, dass die optimale Haltung der Kühe auf den sechs Freiheiten der
Weide basiert:
Immer
Zugang zu Futter in bester Qualität, angepasst an Leistung, Laktationsstadium
und Alter der Kuh. Keine baulichen, logistischen oder sonstige Hindernisse.
Rutschfeste Böden.
Ständig
Zugang zu Wasser in Trinkwasserqualität. Auch hier keine Hürden auf dem Weg zur
Tränke. Wasser ist das günstigste und wichtigste Futtermittel überhaupt.
Genügend
Licht im Stall. Sonnenlicht insbesondere im Winter. Schattenplätze und keine
Überhitzung durch zu viel direkte Sonneneinstrahlung. Gutes Licht ist auch für
den Arbeitsplatz des Bauern besonders wichtig. Achtung auf
Licht-Schatten-Effekte, glänzende oder spiegelnde Flächen, welche die Kuh
verunsichern.
Kühe
haben eine vergleichsweise kleine Lunge, die relativ anfällig ist. Frische Luft
ist daher besonders wichtig. Der „Bioreaktor“ Kuh produziert eine grosse Menge
an Gasen, welche stetig mit Frischluft ausgetauscht werden müssen. Die Anatomie
der Kuh ist gemacht für ein Leben in der Steppe. In diesem ursprünglichen
Lebensraum der Kuh wird durch den Wind ständig verbrauchte Luft mit Frischluft
ersetzt. Zudem wird der Körper der Kuh so gekühlt. Diesen Naturgesetzen ist
insbesondere im Stallbau Rechnung zu tragen. Erfahrungsgemäss werden Ställe in
Bezug auf Luft und Temperatur zu Fest auf die Bedürfnisse der Bauern
ausgerichtet.
Kühe
brauchen Ruhe um die geforderte Leistung erbringen zu können. Können Kühe bis
zu 14 Stunden liegen, produzieren sie mehr, entlasten den Bewegungsapparat
(insb. die Klauen) und versperren den anderen Kühen der Herde nicht mehr den
Weg. Ruhe bedingt aber auch einen stressfreien Umgang. Stress senkt die
Abwehrkräfte und macht die Kuh anfälliger für Krankheiten. Vermeidung von
Stress fördert umgekehrt die Abwehrkräfte der Kuh.
Kühe
brauchen Platz. Im Liegebereich ist genügend Platz (insb. im Kopfbereich)
entscheidend dafür, ob sich Kühe überhaupt hinlegen. Kühe brauchen aber auch
Platz beim Fressen und auf den Laufflächen. Nur wenn genügen Platz vorhanden
ist, gelangen rangniedere Tiere zu Futter, Wasser und dem Liegebereich.